top of page

Wie Sprache dein Essverhalten formt – und was sie über dich verrät

Es beginnt oft mit harmlosen Sätzen. „Ich war brav heute.“ „Ich hab nur einen Teller genommen.“ „Ich darf das jetzt nicht.“


Worte, die wir nebenbei sagen, ohne sie wirklich zu hinterfragen.

Aber: Sie sind alles andere als harmlos.

Denn Sprache spiegelt, wie du über dich, deinen Körper und dein Essverhalten denkst.


Yogapose - Haltung des Kindes mit Text-Overlay: Die Macht der Worte

Sprache ist das Interface zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein.

Sie macht sichtbar, was du fühlst – und unsichtbar, was du verdrängst.


Wenn du sagst: „Ich darf das nicht“, steckt darin nicht nur ein Diät-Gedanke.

Sondern oft ein unbewusster Glaubenssatz:

  • „Ich bin nicht vertrauenswürdig.“

Wenn du sagst: „Ich war brav“, sagst du indirekt:

  • „Ich muss mich erst beweisen, um gut genug zu sein.“


Diese moralische Sprache kommt nicht aus dem Nichts.

Sie ist das Produkt einer Kultur, in der Essen bewertet wird – in „gut“ und „schlecht“, „gesund“ und „Sünde“.

In der Disziplin höher geschätzt wird als Verbindung.

Und in der Körper – vor allem weibliche – ständig optimiert werden sollen.


So wird Sprache zum Werkzeug der Selbstkontrolle statt der Selbstfürsorge.

Und genau hier beginnt das Problem:

Wenn Essen zur moralischen Frage wird, verliert es seine Natürlichkeit.

Du isst nicht mehr, weil du Hunger hast,

sondern weil du glaubst, du „darfst“ oder „musst“.


Doch was wäre, wenn du die Sprache änderst?

Wenn du beginnst, Worte zu wählen, die dich unterstützen – statt zu bewerten?


Zum Beispiel:

  • Statt „Ich darf das nicht“ → „Ich wähle, was mir guttut.“

  • Statt „Ich war brav“ → „Ich hab gut auf mich geachtet.“

  • Statt „Ich hab gesündigt“ → „Ich hab genossen – und das ist okay.“


Achtsame Sprache verändert dein Mindset – und damit langfristig auch dein Verhalten.


Neurobiologisch gesehen bedeutet das:

Wenn du neue Worte benutzt, stärkst du neue neuronale Verknüpfungen.

Du schreibst dein inneres Skript neu.


Als Diätologin sehe ich täglich, wie stark Worte wirken.

Ein „Ich darf das nicht“ macht eng, schließt, kontrolliert.

Ein „Ich entscheide mich für mich“ öffnet, entspannt, verbindet.


Sprache ist nicht nur Ausdruck – sie ist Schöpfung.

Sie formt dein Selbstbild, deinen Umgang mit deinem Körper und letztlich dein Essverhalten.


Denn:

Wie du über dich sprichst, bestimmt, wie du dich fühlst.

Und wie du dich fühlst, bestimmt, wie du handelst.



P.S.:

Vielleicht beginnt dein Weg zu einem entspannteren Essverhalten nicht mit einem neuen Ernährungsplan, sondern mit einem neuen Wortschatz.


xoxo


Kommentare


bottom of page